Die alte Stadt Pag entwickelte sich spontan im Lauf des Mittelalters, vor allem aufgrund der Salzgewinnung und des Salzhandels, die den wichtigsten Wirtschaftszweig auf der Insel darstellten. Auf dem hügelhaften Gelände in unmittelbarer Nähe zum Salzwerk fanden sich rund zwanzig Kirchen und Klöster, eine ummauerte Zitadelle, ein Palast, eine große sowie eine kleine Loge, ein Hospital, ein großer sowie ein kleiner Stadtplatz. Am Ufer befanden sich ein Salzlager sowie zwei Anlegeplätze: der Große und der Kleine Mul. Auf der Flucht vor seinen Feinden fand König Bela IV im Jahr 1245 eine Zuflucht auf der Insel Pag. Da ihm die Pager Bevölkerung von großer Hilfe war, schenkte Bela IV der Stadt zum Dank die Urkunde, die sie als freie Königsstadt auswies. Bedauerlicherweise ist dieses Denkmal der mittelalterlichen Baukunst aufgrund des Umzugs in die neue Stadt in der zweiten Hälfte des XV. Jh. verschwunden. Das einzige vollständig erhaltene Gebäude ist die Gemeindekirche St. Mariens (vom Anfang des XIV. Jh.); dies auch nur, weil Franziskanermönche in unmittelbarer Nähe ihr Kloster errichtet und in diesem Gebiet vom Ende des XVI. Jh. bis Ende des XIX. Jh. gelebt hatten.Heute ist das Gebiet der alten Stadt Pag nicht nur eine archäologische Fundgrube, sondern auch ein Wallfahrtsort. In der Kirche wird eine gotische Holzstatue der Muttergottes mit Kind aufbewahrt. Bereits seit eineinhalb Jahrhunderten pilgern die Pager Männer und Frauen jedes Jahr an Mariä Himmelfahrt (15. August) aus der alten Stadt in Richtung neues Pag, während sie die Statue der Heiligen Maria Muttergottes vor sich her tragen.
